Kormoran 

 

 

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist eine Vogelart aus der Familie der Kormorane (Phalacrocoracidae). Das riesige Verbreitungsgebiet der Art umfasst große Teile Europas, Asiens und Afrikas, außerdem Australien und Neuseeland sowie Grönland und die Ostküste Nordamerikas. Die Nahrung besteht wie bei allen Vertretern der Gattung Phalacrocorax fast ausschließlich aus Fisch. Kormorane sind zu allen Jahreszeiten gesellig, die Brutkolonien liegen an größeren Gewässern.

 

Kormorane sind einheimische Wasservögel. Sie gelten als schlaue, anpassungsfähige Tiere und exzellente Taucher. Bis vor zehn Jahren haben sie in der Schweiz noch nicht gebrütet, sie waren lediglich Durchzügler.

 

Kormorane sind knapp gänsegroß, sie haben eine Körperlänge von 77 bis 94 cm und eine Flügelspannweite von 121 bis 149 cm. Männchen sind etwas größer und schwerer als Weibchen. Die Gewichte von Männchen schwanken zwischen 1975 und 3180 g, Weibchen erreichen 1673-2555 g. Der relativ große Schnabel ist wie bei allen Arten der Gattung am Ende hakenförmig.

 

Im Prachtkleid ist das Gefieder der auch in Mitteleuropa verbreiteten Unterart P. c. sinensis überwiegend schwarz, bei Sonnenschein glänzen die Federn metallisch grün oder bläulich. Die Deckfedern des Oberflügels schimmern bronzefarben und sind glänzend schwarz gerandet, der Oberflügel wirkt daher geschuppt. Scheitel und Nacken sind mit feinen weißen Federn durchsetzt. Am Hinterkopf befindet sich ein Schopf, der durch etwa 4 cm lange, abstehende Federn entsteht. Am Schnabelgrund befindet sich eine nackte, gelbe Hautpartie, die breit weiß gerandet ist, außerdem zeigt der äußere Schenkelansatz einen weißen Fleck. Die Geschlechter unterscheiden sich bezüglich der Färbung nicht.

 

Im Schlichtkleid fehlen die weiße Befiederung an Scheitel und Hals sowie der weiße Schenkelfleck. Die weiße Partie am Schnabelgrund ist breiter, schmutzig weiß und weniger scharf vom ansonsten schwarzen Hals- und Kopfgefieder abgesetzt. Der Schopf ist nur angedeutet.

 

Kormorane sind weltweit verbreitet und leben in Kolonien, wobei sie sowohl Salz- als auch Süssgewässer bewohnen. Auf den ersten Blick fällt der gekrümmte Hakenschnabel des Kormorans auf. Mit diesem Haken kann er seine Beute greifen. Kormorane fressen ausschliesslich Fische und ihr Körperbau ist danach ausgerichtet, auch unter Wasser der Beute nachzujagen.

 

Im Wasser bewegen sich Kormorane sehr flink, wobei die kräftigen Füsse als Antrieb genutzt werden. Beim Tauchen werden beide Beine gleichzeitig und parallel als Paddel eingesetzt. Die Flügel sind dabei meist dicht am Körper angelegt, der Schwanz dient als Ruder. Ein weiteres Merkmal bilden die zugewachsenen Nasenlöcher. Als hervorragende Taucher können Kormorane 25 m bis 30 m tief tauchen und durchschnittlich 15 - 90 Sekunden lang unter Wasser sein. Haben die Vögel genug gefressen, schwimmen sie an Land, um ihr Gefieder zu trocknen. Dieses saugt sich, im Gegensatz zu jenem anderer Wasservögel, mit Wasser voll. Daher sieht man die Kormorane auf Ästen oder Pfählen sitzen und die Flügel schwenken. Die Bewegung der Muskulatur hilft dabei auch, die Körperwärme zu erhalten.



Der europäische Kormoran frisst pro Tag etwa 500g Fisch. An Seen besteht der Grossteil seiner Nahrung aus Weissfischen, z.B. Rotaugen. Fischt er in Fliessgewässern, sind häufiger Forellen und Äschen seine Beute. Dies führt regelmässig zu Interessenskonflikten

mit ansässigen Fischern.



Fischfressende Vögel geraten immer wieder ins Schussfeld der Kritik von Fischereiseite. Kormoran, Graureiher und Gänsesäger gelten als Konkurrenten oder sie werden für den Rückgang von Fischbeständen verantwortlich gemacht.

 

Die Gewässer in der Schweiz sind einer grossen Zahl von Belastungen ausgesetzt. Kraftwerke, begradigte, unnatürliche Ufer, die Belastung mit Chemikalien und Jauche sowie ein Ansteigen der Wassertemperatur setzen den Fischbeständen zu und gefährden viele Arten. Dass auch die Fangerträge der Angler zurückgehen, ist die Folge davon, kann aber nicht nur den fischfressenden Vögeln angelastet werden. Wenn Laichplätze bedrohter Fischarten gefährdet sind, ist gegen eine lokale Vertreibung der Vögel nichts einzuwenden. Auch die Schäden an den Netzen der Berufsfischer sind ernst zu nehmen.

 

Kormoranvertreibung am Aargauer Rhein

Schweiz aktuell vom 31.1.2002

Der Kormoran kann ab dem ersten September im Aargau geschossen werden. Dies, weil der Vogel zu viele Fische frisst. Das sieht der Kantonale Massnahmenplan vor. Allerdings ist die Jagd nicht überall erlaubt. Die Jagd soll in definierten Schutzgebieten verboten bleiben. Dies haben der Kanton und verschiedene Verbände gemeinsam beschlossen.

 

Die Jagd auf den Kormoran ist zum Beispiel beim Klingnauer Stausse oder beim Hallwilersee untersagt. Allerdings dürften sowieso nur wenige Kormorane geschossen werden. Für die Jagd braucht es nämlich speziell ausgebildete Hunde, die die Vögel aus dem Wasser holen können.

 

Der Kormoran darf ab erstem September gejagt werden.

Das berichtet Radio DRS am 25. Aug. 2010

 

 

 

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