Fledermaus

 

 

 

 

"Braunes Langohr"

 

 

Vogel des Jahres 2012

Pro Natura hat das Braune Langohr (Plecotus auritus) zum Tier des Jahres 2012 gewählt. Der Flugakrobat ist in der Schweiz gefährdet, wie fast alle der rund 30 einheimischen Fledermaus-Arten. Vor allem aufgeräumte Wälder und «herausgeputzte» Landschaften machen den Fledermäusen zu schaffen. Pro Natura macht mit ihrer Wahl des «fliegenden Hasen» zum Tier des Jahres 2012 auf den schlechten Zustand der Biodiversität in der Schweiz aufmerksam.

 

 

Das Braune Langohr erreicht eine Körperlänge von 42 bis 53 mm und gehört somit zu den mittelgroßen Fledermausarten. Es wiegt zwischen fünf und elf Gramm und besitzt eine Spannweite von 240 bis 285 mm. Langohren erscheinen im Flug so groß wie ein Sperling.

Die Tiere sind oberseits braun und unterseits reinweiss gefärbt. Das markanteste Merkmal dieser Art sind die auffallend grosse Ohren, die immerhin eine Länge von 31 bis 41 mm erreichen.

 

Das Braune Langohr bezieht seine Sommerquartiere in Baumhöhlen sowie Vogel- und Fledermauskästen, den Winter verschläft es in Höhlen und Stollen.

 

Es ist eine sehr heimliche Fledermausart und verlässt seine Verstecke erst, wenn es ganz dunkel ist. Es fliegt im dichten Unterbewuchs unserer Wälder und ist deshalb nur sehr schwer zu beobachten.

 

Braune Langohren verraten sich allerdings durch ihre für uns hörbaren Laute, die sie im Flug von sich geben. Besonders in lauen Nächten im April sowie im Spätsommer und Herbst kann man ihre hohen, leisen und regelmässigen Rufe, die wie "tick, tick, tick" klingen, in Wäldern vernehmen. Mitunter jagen sie auch in Obstwiesen und reich strukturierter, parkähnlicher Landschaft.

 

Langohren sind sehr geschickte Flieger, die auf engstem Raum manövrieren können.

Sie sind sogar in der Lage, im Rüttelflug Beutetiere von Zweigen und Blättern abzusammeln. Zur bevorzugten Nahrung dieser Fledermäuse gehören Raupen und Eulenfalter.

 

Langohren besitzen die Angewohnheit, grössere Beutetiere zu einem festen Platz zu tragen und dort in Ruhe zu fressen. An solchen Frassplätzen kann man allerlei abgebissene Schmetterlingsflügel finden.

 

 

Braunes Langohr

Einzigartige Lauscher

Der Name des Winzlings kommt nicht von ungefähr: Seine Ohren sind mit rund 4 Zentimetern fast so lang wie das ganze Tierchen. Kein anderer hat im Verhältnis zum Körper derartige Lauscher, wie pro Natura schreibt.

Das «Braune Langohr» ist in weiten Teilen Eurasiens heimisch. Es lebt vor allem in Laub- und Mischwäldern. Dort richtet es sich gern in Höhlen, Ritzen und Spalten alter Bäume ein. Hin und wieder verbringt es die hellen Stunden auch in Dachstöcken.

 

 



Wohnungsmangel für das «Braune Langohr»

In der Schweiz ist die Art gefährdet. Die intensive Nutzung der Bäume bringt es mit sich, dass alte Bäume geschlagen werden, bevor Baumhöhlen entstehen können. Die Folge ist Wohnungsmangel für das «Braune Langohr». Auch die «sauber aufgeräumte» Landschaft beschert ihm Probleme: Es kann sich nicht mehr orientieren. Denn für das «braune Langohr» sind Hecken oder Baumalleen Wegweiser auf seinen Flugbahnen zwischen Tagesquartier und Jagdgebiet

Im Zusammenhang mit dem Tier des Jahres 2012 setzt sich Pro Natura dafür ein, dass mehr Waldreservate mit Vorrang für die Natur entstehen. Es brauche mehr «Inseln mit wirtschaftlich nutzlosem Holz», wie Pro-Natura-Sprecher Roland Schuler sagte. Dies sei Voraussetzung für eine grössere Biodiversität.

 

 

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