Die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) ist eine entzündliche Infektionskrankheit der Hirnhäute (Meningen), des Gehirns (Enzephalon) und mitunter auch des Rückenmarks (Myelon). Ausgelöst wird sie durch das FSME-Virus, das zur Hauptsache via damit infizierte Zecken auf den Menschen übertragen wird.
Das FSME-Virus wird beim Einstich aus der Speicheldrüse der Zecken übertragen.
Sieben bis vierzehn Tage nach dem Stich einer infizierten Zecke kann es zu einer ersten Krankheitsphase mit grippeartigen Symptomen kommen. Bei dem Grossteil der Patienten treten jedoch keine Krankheitszeichen auf. Bei 5 bis 15% der Erkrankten kommt es nach einem beschwerdefreien Zeitraum zum Befall des zentralen Nervensystems mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen. Diese können Wochen bis Monate andauern. Bei einem Teil der Patienten können Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. In zirka 1% der Fälle mit neurologischen Symptomen führt die Krankheit zum Tod. Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich, es können lediglich Symptome behandelt werden.
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Borreliose |
FSME |
Krankheit | Lyme-Borreliose | Frühsommer-Meningo-Enzephalitis FSME |
Überträger |
Ixodes ricinus (Holzbock) |
Ixodes ricinus |
Erreger/Verursacher |
Bakterien: Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia garinii, Borrelis afzelii |
Viren: Flavi-Viren FSME-Virus |
Verbreitung in der Schweiz |
überall in der ganzen Schweiz |
auf Endemiegebiete beschränkt |
Häufigkeit erregerbefallener Zecken |
bis zu 50 % |
1 - 3 % |
Statistische Wahrscheinlichkeit infektiöser Stiche |
max. 10 % |
max. 1 % |
Zeit der Übertragung nach Stich |
6 - 48 Stunden (die Bakterien leben im Darm der Zecke) |
sofort (das Virus sitzt in den Speicheldrüsen der Zecken) |
Inkubationszeit |
1 bis mehrere Wochen |
3 - 7 Tage |
Erkennungszeichen der Infektion |
keine bei über 50 % Wanderröte bei 25-60 % Grippeähnliche Beschwerden (Kopf-, Muskel-, Gelenkschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit) |
keine bei ca. 70 % Sommergrippe bei 10-30 % (z.B. Glieder-, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber bis 39 Grad) |
Mögliches Krankheitsbild |
Wanderröte, Gelenkentzündung, neurologische Veränderungen, Lähmungen, Herzentzündung |
grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Fieber, Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung, Lähmungen. Todesfälle: etwa 1 Prozent |
Diagnose |
Krankheitsbild und -geschichte, neurologische Untersuchung, später auch Laboruntersuchungen (z.B. Antikörper) |
Krankheitsbild und -geschichte, neurologische Untersuchung, später Laborwerte (z.B. Antikörper und andere spezielle Eiweisse) |
Verlauf der Infektion |
nach mehreren Wochen bis Monaten Ausbreitung im ganzen Körper (grippeähnliche Symptome, oft Nerven-, Muskelbeschwerden, Lähmungen z.B. im Gesicht, Herzbeschwerden, Wahrnehmungsstörungen etc. Sonderfall Neuroborreliose bei Befall des zentralen Nervensystems) nach Monaten bis Jahren chronische Borreliose, viele verschiedenen Formen |
"Sommergrippe" klingt ab, bei ca. 70 % wenige Tage später zweiter Fieberhöhpunkt mit Gehirn- und Hirnhautbeteiligung (starke Kopfschmerzen, Erbrechen und andere Symptome) |
Behandlung |
im Frühstadium gut mit Antibiotika behandelbar; in späteren Stadien ebenfalls Antibiotikatherapie, aber Behandlungserfolg fraglich |
nur symptomatische Behandlung möglich (Linderung der Symptome (z.B. Fieber- und Schmerzmittel) |
Prognose |
bei 90 % sehr gute Heilungschancen, besonders bei früher Therapie mit Anitbiotika, aber auch später, nicht behandelbare, chronische Fälle selten |
über 70 % vollständige Ausheilung, 10 - 30 % bleibende neuroloigsche Schäden (bis zur Invalidität bei ca. 3 %) |
Sterblichkeit |
äusserst selten |
1 - 2 % |
Schutzmaßnahmen |
Vermeidung von Zeckenstichen (keine Impfung verfügbar) |
FSME-Impfung (Stichprophylaxe) |