Die Borreliose ist eine multiorganische Krankheit, auch Multisystemerkrankung genannt, weil diese Bakterie jedes Organ befallen kann, besonders betroffen sind Nervensysteme, Gelenke und Gewebestrukturen.
Sie wird auch als Lyme-Borreliose bezeichnet nach dem Ort Lyme (Connecticut, USA), in dem viele Einwohner (um 1973) nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome und Gelenkentzündungen bekamen. In Europa ist die Borreliose seit der Jahrhundertwende aufgetreten bzw. bekannt geworden. Der Erreger wurde erst 1981 von W. Burgdorfer erkannt; einer der Erreger heisst deshalb "Borrelia burgdorferi". Inzwischen kennt man mehr als 12 unterschiedliche Formen von Erregern.
Die Besonderheiten der Borreliose:
Ein Zeckenbiss ist eigentlich nicht gefährlich, aber durch den Biss können mit dem Speichel des Tieres Krankheitserreger auf den Menschen überwechseln. Dabei können die Borreliose und eine Form der Hirnhautentzündung, die Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) übertragen werden.
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Borreliose |
FSME |
Krankheit | Lyme-Borreliose | Frühsommer-Meningo-Enzephalitis FSME |
Überträger |
Ixodes ricinus (Holzbock) |
Ixodes ricinus |
Erreger/Verursacher |
Bakterien: Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia garinii, Borrelis afzelii |
Viren: Flavi-Viren FSME-Virus |
Verbreitung in der Schweiz |
überall in der ganzen Schweiz |
auf Endemiegebiete beschränkt |
Häufigkeit erregerbefallener Zecken |
bis zu 50 % |
1 - 3 % |
Statistische Wahrscheinlichkeit infektiöser Stiche |
max. 10 % |
max. 1 % |
Zeit der Übertragung nach Stich |
6 - 48 Stunden (die Bakterien leben im Darm der Zecke) |
sofort (das Virus sitzt in den Speicheldrüsen der Zecken) |
Inkubationszeit |
1 bis mehrere Wochen |
3 - 7 Tage |
Erkennungszeichen der Infektion |
keine bei über 50 % Wanderröte bei 25-60 % Grippeähnliche Beschwerden (Kopf-, Muskel-, Gelenkschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit) |
keine bei ca. 70 % Sommergrippe bei 10-30 % (z.B. Glieder-, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber bis 39 Grad) |
Mögliches Krankheitsbild |
Wanderröte, Gelenkentzündung, neurologische Veränderungen, Lähmungen, Herzentzündung |
grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Fieber, Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung, Lähmungen. Todesfälle: etwa 1 Prozent |
Diagnose |
Krankheitsbild und -geschichte, neurologische Untersuchung, später auch Laboruntersuchungen (z.B. Antikörper) |
Krankheitsbild und -geschichte, neurologische Untersuchung, später Laborwerte (z.B. Antikörper und andere spezielle Eiweisse) |
Verlauf der Infektion |
nach mehreren Wochen bis Monaten Ausbreitung im ganzen Körper (grippeähnliche Symptome, oft Nerven-, Muskelbeschwerden, Lähmungen z.B. im Gesicht, Herzbeschwerden, Wahrnehmungsstörungen etc. Sonderfall Neuroborreliose bei Befall des zentralen Nervensystems) nach Monaten bis Jahren chronische Borreliose, viele verschiedenen Formen |
"Sommergrippe" klingt ab, bei ca. 70 % wenige Tage später zweiter Fieberhöhpunkt mit Gehirn- und Hirnhautbeteiligung (starke Kopfschmerzen, Erbrechen und andere Symptome) |
Behandlung |
im Frühstadium gut mit Antibiotika behandelbar; in späteren Stadien ebenfalls Antibiotikatherapie, aber Behandlungserfolg fraglich |
nur symptomatische Behandlung möglich (Linderung der Symptome (z.B. Fieber- und Schmerzmittel) |
Prognose |
bei 90 % sehr gute Heilungschancen, besonders bei früher Therapie mit Anitbiotika, aber auch später, nicht behandelbare, chronische Fälle selten |
über 70 % vollständige Ausheilung, 10 - 30 % bleibende neuroloigsche Schäden (bis zur Invalidität bei ca. 3 %) |
Sterblichkeit |
äusserst selten |
1 - 2 % |
Schutzmaßnahmen |
Vermeidung von Zeckenstichen (keine Impfung verfügbar) |
FSME-Impfung (Stichprophylaxe) |
www.gesundheitsprechstunde.ch/Lexikon/Borreliose
www.pharmawiki.ch/wiki/Borreliose
www.lymephotos.com/bb/index.html vergrösserte Fotos von Borrelien