Hochwertige Jägerausbildung

Die aargauische Jagdprüfung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil.

Die Fähigkeiten im praktischen Bereich können durch die Absolvierung eines Jagdlehrgangs erlangt werden. Jungjäger werden in einem Jagdrevier mit dem allgemeinen Jagdbetrieb vertraut gemacht. Sie profitieren von Kursen und Übungen auf den Gebieten der Reviergestaltung, der Wald-, Wild- und Waffenkunde, der Wildschadensverhütung und des Schweisshundewesens. In speziell eingerichteten Jagdschulen  kann man sich zudem das notwendige theoretische Grundwissen aneignen.

Die Jagdgesellschaften fördern Kandidierende für die Jagdprüfung und ermöglichen ihnen den Jagdlehrgang im Revier. Der Jagdlehrgang beeinhaltet folgende Leistungen im Gesamtumfang von mindestens 70 Stunden:

  • 3 halbtägige Basiskurse des Kantons (ca. 12 Stunden)
  • 5 Ergänzungskurse, Exkursionen und Übungen (ca. 10 Stunden)
  • 12 praktische Einsätze im Jagdrevier (ca. 48 Stunden).

Die Basis- und Ergänzungskurse sowie Exkursionen und Übungen vermitteln den Kandidierenden für die Jagdprüfung praxisrelevante Kenntnisse im Bereich Waffenhandhabung, Bassistik, Jagdplanung und -betrieb, Jagdkynologie, Wildbretversorgung und -hygiene, Wildschadenverhütung und -vergütung sowie Arten- und Lebensraummanagement.

 

Die Einsätze im Jagdrevier dienen der eigenen praktischen Erfahrung in den verschiedensten Aspektn der Jagd und des Wildtiermanagements.

 

Folgendes Fachwissen wird nach einem Jagdlehrgang geprüft:
a

 Jagdrecht

Namentlich bundes- und kantonalrechtliche Bestimmungen über Jagdsystem, Jagdbehörden, Jagdberechtigungen und deren Entzug, Jagdreviergrenzen und deren Festlegung, Verpachtung, Auflösung des Pachtverhältnisses, Rechte und Pflichten der Jagenden, Selbsthilfemassnahmen, Wildschadenverhütung und -vergütung, Haftpflicht, Wild- und Vogelschutz, jagdbare Arten und Schonzeiten, Jagdbetrieb, Wildfolge, jagdliche Hilfsmittel, Belange und Aufgaben der Jagdaufsicht.

 

b Jagdkunde

Namentlich Jagdarten und Jagdbetrieb, Jagdplanung, Wildbestandsermittlung und Monitoring, Ansprechen des Wildes, Verhalten vor und nach dem Schuss, Aufbrechen, Bergen und Versorgen von erlegtem Wild, Wildverwertung und Wildbrethygiene, Umgang mit Fallwild, Reviereinrichtungen, Schuss- und Pirschzeichen, jagdliches Brauchtum, Tierschutzgesetzgebung.

 

c Wildkunde

Namentlich Biologie und Ökologie einheimischer Säugetiere und Vögel, gemeint Körperbau, Organfunktionen, Wildbestände und ihre Zusammensetzung, Verhalten, Brunft-, Balz-, Wurf- und Setzzeiten, Aufzucht, Spuren, Fährten, Losungen, Lautäusserungen, Altersmerkmale, Gehörn- und Gefiederbildung, Vorkommen, Zug- und Wanderverhalten, Wildtiere als Glieder von Lebensgemeinschaften, Nahrungsnetze und Stoffkreisläufe, Lebensraumansprüche der Wildtiere.

 

d Lebensraumkunde

Lebensräume Wald, Feld und Gewässer, Baum- und Straucharten, Äsungspflanzen, Wilddichte und deren Auswirkungen, Waldfunktionen, Waldbau, Standortfaktoren in Wald und Feld, Lebensraumaufwertung, Wildschäden und deren Verhütung, Zusammenwirken von Landwirtschaft, Waldwirtschaft, Naturschutz und Jagd, Natur- und Heimatschutzgesetzgebung.

 

e Schiess- und Waffenkunde

Waffenhandhabung, Waffenarten, erlaubte und verbotene jagdliche Hilfsmittel, Munition und deren Aufbau und Wirkung, Ballistik, jagdoptische Geräte und Zielhilfen, Sicherheit und Unfallverhütung, Waffengesetzgebung.

 

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Jagdhundewesen und Wildkrankheiten

Biologie des Hundes, Hundehaltung, Sachkundenachweis, Jagdhunderassen und deren Verwendung, Jagdhundeführung, -ausbildung und -prüfungen, Organisation der Nachsuche, Hundekrankheiten, wichtigste Wildtierkrankheiten inkl. Parasiten und deren  Auswirkungen auf Mensch und Wildtierpopulationen, Hundegesetzgebung.

 

 

 

Wer interessiert ist, melde sich doch bei unserer Jagdgesellschaft Wasserschloss, dem Präsidenten oder einem Mitglied, herzlichen Dank.