Schweisshund

Schweisshunde (Jägersprache: schweissen = bluten) sind Jagdhunde, die darauf spezialisiert sind, krankes (verletztes), schweissendes Schalenwild im Rahmen der Nachsuche zu suchen und zu stellen. Von den Jagdverbänden für die Nachsuche regelmäsig anerkannte Rassen sind heute der Hannoversche Schweisshund, der Bayerische Gebirgsschweisshund und die Alpenländische Dachsbracke. Ausserdem macht seit kurzem die Neuzüchtung Schwarzwälder Schweisshund in Jägerkreisen wegen ihrer Leistungen von sich reden. Der Schwarzwälder wird bisher von Jagdverbandsseite beobachtet und nicht regelmässig anerkannt. Die Zucht der Hannoverschen Schweisshunde ist bis in das 15. Jahrhundert zurück nachweisbar, der Leithund als Kernrasse des HSH wird bereits ab der Zeit der Stammesgeschichte, etwa 500 n. Chr., erwähnt.

 

Die Nase des Hundes

Schweisshund

Ein Mensch besitzt bis zu 5 Mio. Riechzellen. Hunde hingegen verfügen über 220 Mio. Riechzellen. Allein dieser imposante Unterschied erklärt die gewaltige Nasenleistung des Hundes. Wenn man alle Faktoren berücksichtig, riecht ein Hund 1´000´000 mal besser als ein Mensch. Hunde können in der Minute bis zu 300 Atemzüge ausführen und benötigen alleine fürs Riechen 10% ihrer Hirnleistung. Das Hunde stereoriechen können, scheint für uns fast unmöglich zu sein. Diese Eigenschaft ermöglicht es dem Hund aber, einer Fährte in der richtigen Richtung zu folgen. Das Jacobsonsche Organ, dass der Jäger auch von der Gemse her kennt (flehmen), perfektioniert die Nase des Hundes. 

 

Die Hundenase im Querschnitt

Nase des Schweisshundes

Der Hund riecht genaugenommen nicht mit der Nase, sondern mit dem Riechepithel. Das ist eine dünne Schleimhaut (1), die einen Teil der Nasenhöhle auskleidet. Geruchsmoleküle diffundieren  in den Schleim und werden somit wahrgenommen.

Das Riechepithel besteht aus drei verschiedenen Zelltypen:

 

Die Stützzellen (2) bilden sozusagen das Grundgerüst. Darin eingebettet sind die eigentlichen Riechzellen (3). Diese Riechzellen sind Nervenzellen, die direkt mit dem Gehirn verbunden sind. Die Basalzellen (4) sind schliesslich nichts anderes, als nachwachsende Riechzellen. In einem Zyklus von ein bis zwei Monaten werden die Riechzellen kontinuierlich ersetzt.

 

Die Riechzellen haben so etwas wie kleine Antennen, die in die Schleimschlicht hineinragen. Jede Riechzelle hat Rezeptoren („Anlegestellen“) für einen bestimmten Geruchsstoff. Man fand mehr als 1'000 Gene für solch unterschiedliche Rezeptoren.

Während beim Menschen die Grösse dieser Riechschleimhaut insgesamt nur 10 cm2 beträgt, beträgt sie beim Hund immerhin bis zu 170 cm2. Ausserdem haben Hunde in jedem Quadratzentimeter dieser Riechschleimhaut über hundertmal mehr einzelnen Riechzellen als der Mensch. (Vergleich Digitalkamera / mehr Speicher = grössere Auflösung)

 

Der Hund besitzt ein eigenes Riechhirn. Informationen werden aber auch in anderen Hirnregionen verarbeitet. So gibt es zum Beispiel Bereiche, die mit Gefühlen oder Erinnerungen zu tun haben.

(5) Knochen

(6) Riechnerv

 

Der Geruch

Hundenase

Geruchspartikel sind chemische Stoffe, die sich in der Umwelt befinden. Der Geruchssinn ist in erster Linie dazu notwendig, für den Körper lebensnotwendige Ressourcen  zu entdecken (Futter, Beute, Wasser, Sozialpartner, usw.)

 

Was riecht der Hund, wenn er eine menschliche Spur verfolgt? Das können Moleküle sein, die vom Körper abgegeben werden, aber auch Zersetzungsprodukte wie Hautzellen. So verliert der Mensch pro Minute ca. 40´000 Hautzellen. Er folgt aber auch der sogenannten Bodenverletzung, d.h. er riecht diejenigen Stoffe, die durch die abgestorbenen Mikroorganismen oder Pflanzenteile und durch deren Abbau von Bakterien entstehen (Zersetzungsprozess). Man weiss heute, dass Tiere über Duftstoffe, die so genannten Pheromone, kommunizieren. So geben diese Pheromone ein ziemlich genaues Bild über das Geschlecht, das Alter und die Stimmung dessen, der diese Stoffe abgegen hat. Unser Körper hat auch Eiweissmolekühle, die sehr eigen sind. So kann der Hund zwischen fremd und eigen unterscheiden (Individualwitterung).

 

Quelle: Walliser Schweisshundeführer

Schweisshunde

Jagdhunderassen (www.schweisshundeführer.ch)