Tragische Kitzfunde in der Wiese

Zwei Rehkitz-Geschwister vom Hund zu Tode gebissen ...

Der Frühsommer ist bekanntlich die Kinderstube der Wildtiere. Die Kinderstube aller Tierarten ist in der Wildnis heikel und deshalb besonderst schützenswert. Diese Tiere beanspruchen nicht nur den Wald sondern vor allem die Wiesen, um den Fortbestand ihrer Art zu sichern.

 

Im Mai und Juni kommen die jungen Rehe zur Welt. Die Landwirte haben sich längst arrangiert und informieren die Jäger vor dem Mähen einer Wiese. Dadurch entsteht eine bewährte Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Jagd, primär im Bereich der Rehkitzrettung. Die Jäger und die Bauern kennen meistens die möglichen Einstandsgebiete des Wildes. Dann werden entweder am Vorabend optische Wildscheuchen (in Form von Säcken oder Ballonen) aufgestellt, was das Muttertier davon abhält, über die Nacht und am Morgen in die Wiese zu wechseln. Oder aber viel effektiver erweist sich das Absuchen der Wiesen nach jungen Hasen und Rehen kurz vor dem Mähen. Das ist zwar zeitaufwändiger, aber wenn man dann das Rehkitz vorsichtig in den nahen Wald tragen kann, ist das eine der schönsten Genugtuungen. Dort wird es von der Mutter wieder angenommen. In diesem Sommer hat die Rehkitzsuche sehr gut geklappt und dafür danken wir den Landwirten vielmals.

 

Leider mussten wir bei der letzten Absuche einer Wiese einen sehr schrecklichen Fund machen. In Gebenstorf beim „Schwobenberg“ fanden wir in der Wiese verteilt zwei todgebissene frischgesetzte Rehkitz-Geschwister. Ein Hund hatte sie kurz vorher entdeckt und tödlich verletzt. Wir konnten nur noch zwei tote Rehkitzen und eine laut „jammernde“ Rehgeiss feststellen. Traurig aber wahr! Es ist halt wirklich nicht von ungefähr, dass während der Setzzeit, d. h. vom 1. April bis am 31. Juli, alle Hunde im Wald und am Waldrand an die Leine genommen werden müssen. Diese beiden Kitze konnten auch von einem kleinen Hund ohne weiteres verbissen werden, denn das frischgeborene Kitz kann seinem Feind noch nicht davonlaufen. Und die Rehgeiss ist machtlos – sie kann zwei Kitze vor dem Hund nicht schützen.

 

Deshalb nochmals den dringenden Appell an alle Hundebesitzer, nehmen Sie doch bitte Ihren Hund beim Spaziergang an die Leine. Das Wild ist Ihnen dankbar – sehr dankbar sogar.

 

Wir danken für Ihr Verständnis.

 

JAGDGESELLSCHAFT WASSERSCHLOSS

 

Vielleicht war das kein "jagender Hund", denn welcher Hundeführer traut seinem Liebling schon den angeborenen jagdlichen Instinkt zu. Aber dieser Hund lebt in der Wildnis wohl einfach seinen Trieb aus, wenn er die Gelegenheit dazu hat - vielleicht war's ja nur ein Spiel, ein tragisches Spiel aber alleweil. Und genau das, sollten sich die Hundehalter zu Herzen nehmen.

 

 

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